Zahnersatz
Zahnersatz
Was ist Zahnersatz?
Zahnersatz schließt Zahnlücken, ersetzt also fehlende Zähne und/oder beugt dem Zahnverlust vor.
Zahnersatz ermöglicht damit die Wiederherstellung der verloren gegangenen Kaufunktion, der Aussprache wie auch
des guten Aussehens.
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Warum sollte man mit Kronen, Brücken oder Prothesen Zähne erhalten und/oder ersetzen?
Immer wieder hören wir von Patienten deren Zähne stark geschädigt sind oder Lücken aufweisen, dass Sie damit keine Probleme hätten, sich bereits daran gewöhnt hätten, damit klar kommen usw….und damit keinen Wert legen auf die Versorgung des angegriffenen Zustandes.
Aus diesem Grund ist es wichtig die Zusammenhänge und Auswirkungen dieses Zahnzustandes zum gesamten Körper zu wissen und zu erkennen:
Wenn durch Zahnverlust eine Lücke entstanden ist, und hierbei spielt es kaum eine Rolle an welcher Stelle der Verlust eingetreten ist, finden im gesamten Kausystem Veränderungen statt:
- die Nachbarzähne schieben sich oder kippen in die Lücke hinein
- der der Lücke gegenüberliegende Zahn, der keinen ‚Gegenbeisser‘ mehr hat, wächst aus dem Kiefer heraus und in die Lücke hinein (der Zahn wird ‚länger‘).
Dadurch wird der gleichmäßige/gleichzeitige Kontakt der beiden gegenüberliegenden Zahnreihen verändert: es entstehen Früh- und Fehlkontakte, die einzelne Zähne überlasten und zu Schmerzen und weiterem Zahnverlust führen können. Durch die Fehlkontakte können ebenso bei den Kieferbewegungen (beim Kauen/Sprechen) die natürlichen Bahnen der Kiefergelenkbewegungen so verändert werden, dass es zu Verspannungen der Muskulatur mit Kopf- und Gesichtsschmerz als auch zur Überlastung des Kiefergelenkes/Kiefergelenksproblemen bis hin zu Arthrose/Arthritis und Bewegungseinschränkungen/Schmerzen beim Kauen und Sprechen kommen kann (Craniomandibuläre Dysfunktion).
Darüber hinaus baut sich im Bereich der unversorgten Zahnlücke der Knochen im Laufe der Zeit weiter ab, weil die Belastung/Stimulation der natürlichen Kaukräfte an dieser Stelle fehlt, was den Halt der angrenzenden Nachbarzähne im Knochen gefährden kann.
Weitergehend können Fehlhaltungen im Kieferbereich Auswirkungen nicht nur auf die Halswirbelsäule, sondern die Haltung des gesamten Körpers haben, was häufig zu Verspannungen/Erkrankungen des Körpers, weit entfernt von den Zähnen, führt.
Zudem sorgen Kronen und Brücken für ein ansprechendes und attraktives Erscheinungsbild der eigenen Person.
Möglichkeiten des Zahnersatzes:
1. Festsitzender Zahnersatz: Kronen und Brücken
Kronen und Brücken gehören zum festsitzenden Zahnersatz, das bedeutet, dass diese Art von Versorgung auf noch vorhandenen Zähnen/Zahnwurzeln oder auf Implantaten (Zahnwurzelersatz) fest verankert (zementiert/verklebt/verschraubt) wird und vom Patienten nicht herausgenommen werden kann. Mit Kronen und Brücken können stark beschädigte oder fehlende Zähne nahezu unsichtbar ersetzt werden.
Was ist eine Krone?
Eine Krone ist, einfach ausgedrückt, eine Haube, die auf einen geschädigten und dann präparierten Zahn/Zahnwurzel oder auf ein Implantat aufgesetzt wird, den Zahn/den Implantataufbau ummantelt und ihn dadurch stabiler macht , damit er beim Kauen belastbar und zu gebrauchen ist. Er erhält durch die Krone seine ursprüngliche Form und Stabilität zurück. Eine Krone wird auf den noch vorhandenen Zahn/Zahnteil/Implantat aufgesetzt und fest zementiert oder verschraubt.
Was ist eine Brücke?
Mit einer Brücke kann man fehlende Zähne festsitzend ersetzen. Eine Brücke besteht immer aus mindestens 2 Ankerkronen und aus mindestens 1 Brückenglied. Das Brückenglied ersetzt den fehlenden Zahn(oder auch mehrere Zähne) indem es die Lücke überspannt, die Ankerkronen werden auf die benachbarten und präparierten Zähne oder Implantate aufgesetzt und zementiert oder verschraubt.
In welchen Situationen ist die Anfertigung von Kronen und/oder Brücken sinnvoll und notwendig?
Die Notwendigkeit einen Zahn zu überkronen besteht u.a.:
- Zur Wiederherstellung eines stark geschädigten Zahnes (durch Karies oder Fraktur)
- Zum langfristigen Erhalt von mit großen, ausgedehnten Füllungen versorgten Zähnen
- Zur Herstellung des ästhetischen Aussehens bei verfärbten oder formveränderten Zähnen z.B. bei Zahnentwicklungsstörungen
- Zur Herstellung eines balancierten Bisses bei Fehlstellungen
- Als Ankerkronen bei der Herstellung von Brücken
- Zur Aufnahme von Halte- und Stützelementen bei Prothesenversorgung
Die Anfertigung von Brücken ist bei folgenden Situationen notwendig und sinnvoll:
- Vorhandensein/Entstehen von kleineren oder mittleren Lücken im Gebiss bei z.B. Nichtanlage eines Zahnes oder bei Zahnverlust durch Karies, Zahnbett-(Parodontal-)erkrankungen oder Unfall.
2. Herausnehmbarer Zahnersatz: Prothesen
Teil- oder Vollprothesen sind ein herausnehmbarer Zahnersatz.
Teilprothesen
Teilprothesen können dann zum Einsatz kommen, wenn kleinere, größere oder auch mehrere Zahnlücken in einem Kiefer bestehen und eine Versorgung mit festsitzenden Brücken wg. zu großer Lücken oder wg. stark vorgeschädigten Zähnen nicht ausgeführt werden kann, das heißt, die Teilprothese dient meist zur Wiederherstellung der Funktionen des bereits ausgeprägt geschädigten Lückengebisses. Darüber hinaus sind sie bei Freiendlücken, heißt bei Lücken die nur auf einer Seite von Zähnen begrenzt werden, neben Implantatversorgungen, die einzige Versorgungsmöglichkeit.
Bei der Indikation für eine Teilprothese sind also immer noch eigene Zähne im Kiefer vorhanden. An diesen Zähnen wird eine Teilprothese verankert. Bei der Art der Verankerung gibt es allerdings große Unterschiede: Je nach Art der Verankerungselemente unterscheidet man verschiedene Teilprothesentypen:
- Einfache Kunststoff-Teilprothese
bei dieser Prothesenart werden die Kunststoffzähne in eine Prothesenbasis aus zahnfleischfarbenem Kunststoff gestellt. Sie wird mit gebogenen Klammern oder vorgefertigten Halteelementen an den vorhandenen Zähnen verankert. Sie ist in der Regel so konstruiert, dass sie durch den Kaudruck in die Schleimhaut einsinkt, wodurch sie beim längeren Tragen langsam das Zahnbett der Restzähne angreift und auf lange Sicht zum weiteren Zahnverlust beiträgt. Deshalb wird sie meist nur als vorübergehender Sofortersatz (Immediatersatz oder als Übergangsprothese (Interimsersatz) eingesetzt. Als langfristiger Zahnersatz eignet sie sich nicht, bzw. nur dann, wenn der Verlust der noch verbliebenen Restzähne bereits bald zu erwarten ist (‚Resignationsprothese‘). Sie ist sozusagen nur ein Provisorium, dass bis zur Anfertigung und Eingliederung der endgültigen Versorgung getragen wird. - Modellgussprothese
Diese gilt als Standardversorgung, die aus einer mundbeständigen Nichtedelmetall-Legierung hergestellt und mit gegossenen Klammern an den eigenen Zähnen befestigt und abgestützt wird. Die Klammern haben, im Vergleich zu den Klammern der einfachen Kunststoff-Teilprothese, zwar einen besseren Halte- und Stützeffekt, sind jedoch durch die Sichtbarkeit der Klammern im vorderen Bereich ästhetisch wenig ansprechend. Die Klammern werden möglichst zahnfleischfern und somit zahnbettfreundlich gestaltet, jedoch kann auch hier durch ein Absinken der Prothese Schaden entstehen. Insgesamt ist eine Modellguss-Teilprothese länger haltbar als die oben beschriebene einfache Teilprothese und vor allem durch die bessere Passgenauigkeit und Abstützung auch als Dauer-Zahnersatz möglich. Ein langfristiger Erfolg ist aber auch hier nur gegeben, wenn der Sitz der Prothese regelmäßig kontrolliert und den Knochenumbau- und -abbauvorgängen angepasst wird und darüber hinaus eine gute Zahn- und Prothesenpflege gewährleistet ist. - Geschiebe-, Steg- und Riegelprothesen
Geschiebe, Stege oder Riegel sind aufwändige Verbindungssysteme, die aus 2 Teilen bestehen und eine unsichtbare Verankerung der Teilprothese ermöglichen. Die Zähne oder Implantate, die die Verankerung tragen, werden dafür überkront: Ein Teil des Verbindungselementes ist an der Krone, der zweite Teil an der Teilprothese fest verankert. Beide Teile werden beim Einsetzen der Prothese ineinander geschoben und rasten ein. Dadurch erhält die Prothese einen sicheren Halt und fällt durch die nicht vorhandenen Klammern kaum auf.
Mithilfe einer Verriegelung, die sich nicht von selbst öffnen kann, kann man sogar einseitige Lücken mit einseitigen Prothesen versorgen.
Ein Nachteil kann hier allerdings die schlechte Erweiterbarkeit bei Verlust eines Ankerzahnes sein. - Teleskopprothesen
Auch die Verankerung von Teilprothesen mittels Telskopkronen besteht aus 2 Teilen. Es handelt sich um Doppelkronen, wobei die erste innere Krone (das sogenannte Primärteleskop) fest auf den noch vorhandenen präparierten Zahn oder das vorhandene Implantat aufzementiert oder verschraubt wird und die äussere Krone (das Sekundärteleskop) an der herausnehmbaren Prothese befestigt ist. Durch das genaue Ineinanderpassen der beiden Teleskopkronen entsteht durch Haftreibung der wunderbare Halt und der feste Sitz dieser herausnehmbaren Prothesen. Sie bieten dadurch einen hohen Tragekomfort. Zudem werden die Ankerzähne rundum körperlich belastet, im Gegensatz zu allen anderen Verankerungsmöglichkeiten der kombinierten Prothesen, bei denen die Belastung der Zähne überwiegend nicht achsengerecht erfolgt. Zudem werden die mit miteinander ‚sekundär‘ geschient, weshalb diese Versorgung gerade auch bei parodontal angegriffenen Zähnen deren Lebenserwartung und Haltbarkeit erhöht.
Bei einer günstigen Anordnung des Restzahnbestandes kann bei den Teleskopprothesen sogar häufig auf eine Gaumenplatte oder Unterzungenbügel verzichtet werden, sodass die Gestaltung einer Brücke gleicht, die allerdings herausnehmbar ist.
Das Aussehen dieser Prothesen ist deutlich besser als bei Modellgussprothesen, da keine sichtbaren Klammern verwendet werden. Ein weiterer Vorteil ist die relativ einfache und leichte Erweiterbarkeit der bestehenden Prothese im Falle eines weiteren Zahnverlustes.
Ein nicht zu verschweigender Nachteil kann allerdings die durch die Doppelkronen entstehende größere Dicke der Teleskopkrone sein, was besonders im Frontzahnbereich auffallend sein kann.
Deckprothesen oder Cover-Denture-Prothesen
Die Anfertigung dieser Art der Prothese wird im nur noch gering bezahnten Kiefer bei nicht mehr optimaler Festigkeit der Restbezahnung eingesetzt.
Die Deckprothese kann als Langzeit-Übergang bis zur Vollprothese bezeichnet werden. Form und Ausdehnung dieser Prothesen entsprechen meist der von Vollprothesen. Die vorhandenen Zähne werden über besondere Teleskope (sogenannte Teleskope mit Resilienzspielraum) mit der Prothese verbunden, sodass die Belastung der Prothese nicht nur auf den vorhandenen Restzähnen liegt (die damit schnell überlastet wären), sondern ebenso auf die zahnlosen Kieferkämme durch die Schleimhautlagerung der Prothese übertragen wird. Die reduzierte Belastung der Restzähne trägt zu einer längeren Haltbarkeit dieser Zähne bei. Der Halt der Prothesen ist in der Regel, durch die Teleskopverankerung sehr gut (siehe oben).
Voll- oder Totalprothesen
Eine Voll- oder Totalprothese ist ein herausnehmbarer Zahnersatz, der eingesetzt werden kann, wenn in jeweils einem oder auch in beiden Kiefern keine Zähne mehr vorhanden sind. Die Vollprothese besteht aus einer zahnfleischfarbenen Kunststoffbasis und den darin verankerten Ersatzzähnen. Die Kunststoffbasis umschließt den zahnlosen Kieferrand. Im Oberkiefer wird zusätzlich der Gaumen mit Kunststoff oder Metall überspannt. Die Ausdehnung, heißt die Bedeckung der Schleimhautbereiche, ist bei diesen Prothesen umfassender als bei Teilprothesen. Sie muss, aus funktionellen Gründen, größer sein, damit man auf verschiedene Art und Weisen einen einigermaßen guten Halt der Prothesen erreicht, obwohl keine Verankerung an Zähnen mehr möglich ist. Das Ziel der Behandlung ist die kaufunktionelle und sprachliche Rehabilitation eines zahnlosen Patienten sowie auch die Verbesserung des, ohne Zähne, eingefallen wirkenden Gesichtsausdruckes.
Wie kann eine Totalprothese halten?
Zum Halt einer Totalprothese tragen sowohl physikalische Kräfte (Saugwirkung, Haft- und Klebewirkung), als auch aktive Kräfte (Muskulatur) bei.
Dabei spielen die anatomischen Voraussetzung der einzelnen Patienten eine große Rolle. Bei gut erhaltenen Kieferknochen ist ein besserer Halt möglich, als bei abgebautem Knochen mit flachen oder beweglichen Kieferkämmen (Schlotterkämme).
Insbesondere im Oberkiefer kommt es auf eine genaue Ausformung des Prothesenrandes an. Durch die gute Gestaltung des sogenannten Funktionsrandes kann im Oberkiefer beim Einsetzen der Prothese ein Unterdruck(Saugeffekt) zwischen Prothese und Kieferschleimhaut entstehen, welcher für den Halt der Prothese sorgt.
Im Unterkiefer ist der Halt der Vollprothese sehr viel schwerer zu erreichen und oftmals gar nicht möglich, da durch die bewegliche Zunge und die überhaupt größere Beweglichkeit des Unterkiefers sehr viel mehr Bewegungskräfte an der Prothese ‚rütteln‘ als im Oberkiefer. Hier kann ein Halt nur durch Muskelkraft und Adhäsionskräfte erreicht werden. Der Halt durch Muskelkraft kann manchmal, abhängig vom vorzufindenden Zustand, durch die Ausweitung der Prothesenbasis ermöglicht werden, so dass zum Beispiel durch den Druck des großen Kaumuskels die Prothese auf den Kieferkamm gedrückt wird. Adhäsionskräfte wiederum sind Kräfte, die ein Zusammenhalten verschiedenartiger Stoffe bewirken. Im normalen Leben sieht man das zum Beispiel bei der Haftung von Sichtschutzfolien auf Glas, der Haftung von Regentropfen auf Glasscheiben oder auch der ‚Grip‘ des Gummis von Fahrzeugreifen auf der Fahrbahn. Bei unserer Prothese betrifft es die Haftung zwischen dem Prothesenkunststoff und der feuchten (!) Schleimhaut. Der Speichel ermöglicht die Haftung, daraus folgt aber auch, dass bei Menschen mit wenig oder kaum Speichelbildung eine Haftung durch Adhäsion nicht funktionieren kann.
Die Adhäsionskraft ist im Vergleich zum Saugeffekt natürlich deutlich geringer, so dass die Unterkieferprothese letztendlich immer beweglicher bleibt, als die saugende Oberkieferprothese.
Wie gehe ich mit meiner neuen Totalprothese um?
Bei Eingliederung fühlt sich die Vollprothese zuerst ‚lose‘ und fremdkörperartig an. Muskeln und Zunge müssen sich erst an den Ersatz gewöhnen. Auch kann am Anfang ein Würgereiz bestehen oder Veränderungen an der Aussprache festgestellt werden.
In der Regel legen sich Würgereizgefühle in den ersten Tagen mit dem Tragen der Prothese. Üben der Aussprache kann man z.B. durch lautes Vorlesen eine Textes vornehmen. Oftmals hilft auch das Üben des Umgangs vor dem Spiegel.
Trotz präziser Herstellung der Totalprothesen durch Zahnarzt/-ärztin und Zahntechniker(in) liegt der Umgang und die Gewöhnung, das ‚Einbeissen‘ allein beim Patienten:
In den ersten Tagen nehmen Sie am besten nur kleine Bissen zu sich, möglichst einzeln, und kauen diese gut und gleichmäßig, damit sie ein Gefühl für den Halt und den Umgang mit der Prothese bekommen.
Das Abbeißen gelingt den meisten Prothesenträgern nicht mehr so gut, da bei einseitiger Belastung der Vorderzähne es zum Abklappen der Prothesen im hinteren Bereich kommt. Somit gelangt Luft zwischen Prothese und Kiefer, wodurch der Saugeffekt aufgehoben wird. Deshalb schneiden Sie sich am besten mundgerechte Stücke zurecht und versuchen mit den Seitenzähnen abzubeißen, was der Stabilität zuträglich ist.
Die allermeisten Patienten entwickeln ihre Möglichkeiten und lernen mit Muskulatur und Zunge die Prothese ‚festzuhalten‘ und zu stabilisieren. Wie sagt man so schön: ‚mit Geduld und Spucke geht es aufwärts‘, was hier im wortwörtlichen Sinne zutrifft.
Allerdings sollte man sich bewusst machen, dass mit einem künstlichen Gebiss nur etwa ein Drittel der Beißkraft natürlicher Zähne erreicht werden kann, was das Gefühl beim Kauen grundsätzlich verändert.
Als Unterstützung, zur Erhöhung der Adhäsion, können Haftmittel (Haftcremes, Haftpulver) verwendet werden. Diese verbessern den Halt, sollten aber nicht dauerhaft angewendet werden.
Menschen mit trockenem Mund, oftmals durch Medikamente ausgelöst, können die Feuchtigkeit im Mund durch künstlichen Speichel verbessern, was die Adhäsionskraft erhöht.
Reinigung der Prothesen(!):
Nicht vergessen(!):
Die Prothesen sind herausnehmbar und müssen täglich gereinigt werden!
Die sorgfältige Reinigung der Prothesen ist ebenso wichtig wie die der natürlichen Zähne und auch des zahnlosen Kiefers. Ohne Reinigung vermehren sich auf der Prothese in kürzester Zeit Bakterien, Pilze und andere Keime, die üblen Mundgeruch und Zahnfleischentzündungen auslösen können. Wenn die Beläge nicht gründlich entfernt werden, können sie an der Prothese zu Zahnstein verhärten. Dies wiederum beeinträchtigt auch den Halt der Prothesen. Eine gewissenhafte Reinigung und Pflege trägt also dazu bei, dass zum einen die Mundhygiene auf einem gesunden Niveau gehalten wird und zum zweiten die Prothese so lange wie möglich hält.
Grundregeln der Prothesenreinigung
Prothesen vor Beschädigungen schützen
Reinigen Sie Ihre Prothese immer über dem Waschbecken, in das Sie zuvor ein Handtuch gelegt oder Wasser eingelassen haben. Rutscht Ihnen ihr Zahnersatz beim Reinigen aus der Hand geht er nicht so schnell zu Bruch!
Prothesen gründlich reinigen
- Morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Zubettgehen sollten die Prothesen gründlich mechanisch gereinigt werden. Dazu nehmen Sie am besten eine spezielle Prothesenbürste oder eine weiche Zahnbürste und Wasser. Einmal am Tag ist es sinnvoll einen Gebissreiniger zu verwenden. Diesen gibt es als Tablettenreiniger, wobei Sie hier immer auf die angegebene Einwirkzeit achten sollten, diese ist, je nach Marke, meistens auf 30-120 min begrenzt und die Prothesen sollten deshalb nicht über Nacht in diese Lösung eingelegt werden. Das längere Einlegen kann die Oberfläche der Prothesen verändern und damit die Qualität beeinträchtigen. Man kann die Prothesen statt dessen auch mit Gels oder Schaumreiniger, die es speziell zu diesem Zweck zu kaufen gibt, mechanisch mit der Bürste reinigen. Auch können die Prothesen zusätzlich mehrmals im Monat in eine 0,2%ige Chlorhexidinlösung zur Desinfektion eingelegt werden.
- Achtung: bitte keine normale Zahnpasta zur Prothesenreinigung verwenden! Die Zahnpasten enthalten oftmals Schleifpartikel, die die Oberfläche der Prothesen zerkratzen und aufrauen können. Dies beeinträchtigt zum einen wieder die Qualität des Materials und ermöglicht zweitens Bakterien und anderen Keimen sich leichter und schneller ansiedeln zu können.
- Auch nach dem Mittagessen und anderen Zwischenmahlzeiten sollten die Prothesen zumindest herausgenommen und abgespült werden. Falls dies nicht möglich ist, sollte zumindest der Mund gründlich mit Wasser ausgespült werden.
- Zahnfleisch und Zunge und Gaumen müssen ebenfalls gereinigt werden. Am besten werden diese mit einer weichen Zahnbürste gereinigt mit anschließendem gründlichen Ausspülen mit Wasser. Weil die Schleimhaut durch die Prothesen abgedeckt ist, ist die natürliche Selbstreinigung durch den Speichel beeinträchtigt. Darüber hinaus wird durch den Massageeffekt die Durchblutung angeregt, was die Gesunderhaltung des Gewebes fördert.
Wie verhalte ich mich nach der Eingewöhnung?
Haben Sie sich an die Vollprothesen gewöhnt, so sollten Sie dennoch weiterhin regelmäßig, alle 6-12 Monate zur Kontrolle kommen, denn durch Knochenumbauprozesse kann sich der Kiefer, auf dem die Prothese lagert, verändern, sodass eine Anpassung/Unterfütterung der Prothese notwendig wird. Diese sollte immer rechtzeitig kontrolliert und durchgeführt werden, sonst steigt die Bruchgefahr der Prothese.
Welche weiteren Möglichkeiten gibt es, wenn ich mich nicht an die Beweglichkeit der Prothese gewöhnen kann?
Bei stark zurückgebildetem Kieferknochen und der bleibenden störenden Beweglichkeit der, in den meisten Fällen,Unterkieferprothese, können zwei bis vier Implantate („Dübel“) eingesetzt werden, auf denen die Totalprothese befestigt werden kann. Dadurch sitzt die Prothese bei Kaubewegungen wieder fest und sicher.
(➔ siehe Behandlungsangebot Implantate)